Die Finals 2025 in Dresden: Ein Ereignis voller Emotionen – Ein Dresdner Olympiasieger beendet heute seine Karriere
Dresden – Seit Donnerstag liegt ganz Sport-Deutschland den Blick auf Dresden gerichtet. Unter dem Motto „Die Finals“ finden hier die deutschen Meisterschaften in 20 verschiedenen Disziplinen an einem gemeinsamen Austragungsort statt.
Von traditionellen Sportarten wie Leichtathletik, Rudern, Gerätturnen, Faustball und Kanu bis hin zu angesagten Trendsportarten wie 3x3-Basketball, Coastal Rowing oder Stand-Up-Paddling gibt es in der gesamten Stadt vielfältige Wettbewerbe zu bestaunen.
Wir begleiten das Geschehen live im Blog für Euch.
Heute wird es bei den Finals in Dresden besonders emotional: Der Dresdner Ruder-Olympiasieger Karl Schulze (37) verabschiedet sich offiziell vom Wettkampfsport. Um 11 Uhr startet er beim Coastal Rowing am Canaletto-Blick, anschließend beendet er seine aktive Karriere.
Coastal Rowing ist eine außergewöhnliche Rudersportart, bei der die Teilnehmenden vom Strand ins Wasser sprinten, dort in die Boote steigen, Bojen umrunden, erneut ans Ufer rudern und dann zu Fuß ins Ziel laufen. Die dafür genutzten Boote sind breiter, robuster und flacher als herkömmliche Ruderboote. Üblicherweise wird Coastal Rowing an Küsten oder großen Seen ausgeübt.
Bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles wird diese Disziplin erstmals olympisch sein.
Weitere Details findet ihr im Artikel „Dresdner Olympiasieger hat jetzt Zeit für drei Frauen: Schulze hört auf“.
Den Abschluss des ersten Wettkampftages markiert der Sieg des TV Dahn: Im Mehrkampf der Rhythmischen Sportgymnastik sicherten sich die Pfälzerinnen den Sieg vor dem TB Oppau aus Ludwigshafen am Rhein.
Das erfolgreiche Team bestand aus Johanna Herder, Marlene Kriebel, Marie Laux, Melissa Gys, Nina Kowalczyk und Marie Decker.
Im Zehnkampf der Leichtathletik gab es leider erneut schlechte Nachrichten für Manuel Eitel (28). Der Athlet aus Ulm lag zwischenzeitlich in Führung, musste jedoch wegen einer Verletzung beim Hochsprung aufgeben.
„Beim Weitsprung habe ich leider in den operierten Fuß getroffen“, berichtete der 28-Jährige auf Instagram. „Ich glaube nicht, dass etwas ernsthaft kaputt ist, aber der Schmerz war so stark, dass ich beim Hochsprung nicht abspringen konnte. Es tut mir leid, ich hatte wirklich viel Spaß, es ist eine großartige Meisterschaft. Meine Pechsträhne ist wohl noch nicht vorbei.“
Eitel hatte bereits kurz vor den Olympischen Spielen im letzten Jahr eine Corona-Infektion und musste daher seine Teilnahme absagen. Danach wurde sein Fuß operiert.
In der Teamsport-Arena wurde am Donnerstag historische Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal wurden die Deutschen Meister im Wowball bei Frauen und Männern gekürt.
Laura Nonnemann und Henriette Schell vom TV Enzberg triumphierten bei den Damen, bei den Herren gewannen Fabian Sagstetter, Nick Trinemeier und Luca Egger.
Wowball ist eine noch relativ neue Sportart, die viele Elemente des Faustballs beinhaltet, aber im 2-gegen-2 auf einem kleineren Spielfeld gespielt wird.
Derzeit läuft noch der Mixed Relay Triathlon, bei dem das Team DSW12 Darmstadt mit einer Zeit von 1:16:11 Stunden als Sieger feststeht.
Im Gegensatz zu den Einzelrennen begann der Mixed Relay nicht im Alberthafen, sondern am Canaletto-Blick, wo auch die Staffelübergaben stattfinden. Der abschließende Lauf endet an allen Tagen auf dem Theaterplatz.
Die starke Strömung der Elbe sorgte beim Schwimmen jedoch für einige Schwierigkeiten und Strafen, was einige Athleten im ARD-Interview verbal zum Ausdruck brachten.
Timo Eder (20) feiert seinen ersten Deutschen Meistertitel im Mehrkampf Gerätturnen der Männer!
Der Olympiateilnehmer aus Ludwigsburg setzte sich in der JOYNEXT Arena vor Alexander Kunz (22) und Valentin Zapf (23) durch und tritt damit die Nachfolge von Lukas Dauer (32) an.
Paul Luca Faul (22) vom FC Tauberbischofsheim und Anna Kleibrink (34) vom DFC Düsseldorf gewannen die Deutsche Meisterschaft im Einzel der Herren beziehungsweise Damen.
Eine Überraschung gab es im Faustball-Finale der Männer: Der TSV Hagen 1860 sicherte sich gegen den haushohen Favoriten TSV Pfungstadt den Titel.
Der Rekordmeister hatte eigentlich seinen zwölften Titel in Folge im Visier, doch die Sauerländer revanchierten sich für die Niederlage im Finale des Vorjahres in Stuttgart und gewannen mit 4:2 Sätzen – damit wurde die Dominanz der Hessen durchbrochen.
Die Mehrkämpferin Leona Grimm (25) von der LG Staufen scheiterte im dritten Hochsprungversuch, was ihr vor dem Heinz-Steyer-Stadion Tränen entlockte.
Für viele Sportler sind die Finals das Highlight des Jahres – das macht sich auch in den Finalrunden bemerkbar.
Im Mehrkampf Gerätturnen der Männer in der JOYNEXT Arena ist aktuell Timo Eder im Einsatz.
Der gebürtige Ludwigsburger vertrat Deutschland bereits bei den Olympischen Spielen in Paris sowie bei den Turn-Europameisterschaften 2025, wo er zusammen mit Karina Schönmaier Gold im erstmals ausgetragenen Mixed-Wettbewerb holte.
Im Faustball-Finale der Frauen musste sich der Ahlhorner SV im strömenden Regen nicht verstecken und gewann gegen den TV Jahn Schneverdingen den deutschen Meistertitel.
Erst Anfang des Monats standen sich beide Teams im Champions-Cup-Finale gegenüber, dem Pendant zur Champions League, bei dem Ahlhorn ebenfalls triumphierte. Die Angreiferin Jordan Nadermann freute sich: „Es ist einfach unfassbar, wir haben so lange auf diesen Moment gewartet und es fühlt sich an wie ein wahr gewordener Traum.“
Auch bei den Herren setzte sich das Florett-Team Tauberbischofsheim im Finale gegen die TG Dörnigheim durch.
Während das neue Zuhause der Dresdner Eislöwen in der DEL bald bezogen wird, finden an diesem Wochenende bei den Finals die Wettkämpfe im Turnen, der Rhythmischen Sportgymnastik und der Akrobatik statt.
Den Auftakt bildet heute ab 14 Uhr der Mehrkampf der Männer. Für diese Veranstaltung sind Eintrittskarten erforderlich.
Beim Zehnkampf der Männer ist aktuell Leichtathletik-Star Leo Neugebauer am Start, der bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris Silber gewann. Allerdings absolviert er, genau wie Niklas Kaul, nicht den kompletten Wettkampf, sondern nur einzelne Disziplinen.
Für die Leichtathletik-Events am Donnerstag und Freitag ist der Eintritt in bestimmten Tribünenbereichen frei. Am Wochenende sind die Tickets für die Deutschen Meisterschaften aber bereits ausverkauft.
Die erste Entscheidung im Fechten ist gefallen: Der Titel ging an den FC Tauberbischofsheim, der als Hochburg des Fechtsports in Deutschland gilt.
Im Männer-Faustball sicherte sich im Spiel um Platz drei der TV Vaihingen/Enz die Bronzemedaille gegen den Leichlinger TV.
Bereits am heutigen Donnerstag fallen bei den Finals 2025 in Dresden die ersten Entscheidungen – insgesamt werden zwölf Mal Medaillen vergeben.
Hier ein Überblick:
Fechten – Florett-Team Damen Finale (10:00–11:15 Uhr, BallsportArena, Ticketpflicht)
Faustball – Männer Spiel um Platz 3 (11:00–13:00 Uhr, TeamsportArena Ostragehege, freier Eintritt)
Fechten – Florett-Team Herren Finale (11:30–12:45 Uhr, BallsportArena, Ticketpflicht)
Faustball – Frauen Finale (13:00–15:00 Uhr, TeamsportArena Ostragehege, freier Eintritt)
Gerätturnen – Mehrkampf Männer (14:00–17:15 Uhr, JOYNEXT Arena, Ticketpflicht)
Faustball – Männer Finale (15:00–17:00 Uhr, TeamsportArena Ostragehege, freier Eintritt)
Fechten – Florett Damen Einzel Finale (16:00–16:30 Uhr, BallsportArena, Ticketpflicht)
Fechten – Florett Herren Einzel Finale (16:30–17:00 Uhr, BallsportArena, Ticketpflicht)
Wowball – Finale Frauen (17:00–18:00 Uhr, TeamsportArena Ostragehege, freier Eintritt)
Triathlon – Mixed Relay Elite (17:15–18:45 Uhr, Start Alberthafen, Ziel Semperoper, freier Eintritt)
Wowball – Finale Männer (18:00–19:00 Uhr, TeamsportArena Ostragehege, freier Eintritt)
Rhythmische Sportgymnastik – Mehrkampf Gruppe (19:00–20:45 Uhr, JOYNEXT Arena, Ticketpflicht)
Am Nachmittag wurde die Eröffnungsfeier der Finals in Dresden am Blauen Wunder feierlich begangen.
Nach einer Schweigeminute für die am Montag bei einem Bergunfall tödlich verunglückte zweifache Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier erfolgte der offizielle Startschuss.
Unter den Anwesenden waren auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert sowie der Innen- und Sportminister des Freistaats Sachsen, Armin Schuster.
Eine bittere Nachricht: Das Speerwurf-Ass Johannes Vetter (32) muss die Finals 2025 in seiner Heimatstadt Dresden absagen.
Der ehemalige DSC-Athlet leidet seit längerem an einer Ellenbogenverletzung und wurde im vergangenen Jahr operiert. „Mir fehlt nach der OP noch die Routine“, erklärte Vetter gegenüber Sport1. Auch die Weltmeisterschaft vom 13. bis 21. September in Tokio wird er dadurch vermutlich verpassen.
Bei den Finals 2025 sind viele Sportarten kostenlos zugänglich, für andere Wettkämpfe benötigt man Eintrittskarten.
Kostenloser Eintritt gilt für:
3x3-Basketball (Neumarkt)
Bogensport (Teamsportarena Ostragehege)
Faustball und Wowball (Teamsportarena Ostragehege)
Flag Football (Teamsportarena Ostragehege)
Lacrosse (Teamsportarena Ostragehege)
7er-Rugby (Teamsportarena Ostragehege)
Breaking (Neumarkt)
Klettern (Neumarkt)
Kanu (Hafencity)
Stand-Up-Paddling (Hafencity)
Rudern (Alberthafen)
Coastal Rowing (Canaletto-Blick)
Triathlon (Start Alberthafen, Ziel Semperoper)
Tickets sind erforderlich für:
Leichtathletik (Heinz-Steyer-Stadion)
Fechten (BallsportArena)
Badminton (BallsportArena)
Gerätturnen (JOYNEXT Arena)
Rhythmische Sportgymnastik (JOYNEXT Arena)
Trampolinturnen (JOYNEXT Arena)
Sportakrobatik (JOYNEXT Arena)
Im Ostragehege laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Das Spielfeld für Lacrosse wird hergerichtet, ebenso die Bogenschießanlagen.
Am Neumarkt entstehen die Arenen für 3x3-Basketball und Klettern, während auch auf der Hafencity-Bühne die letzten Arbeiten stattfinden.
Die offizielle Eröffnung der Finals fand am Mittwochnachmittag auf dem Salonschiff „Gräfin Cosel“ statt, das vom Elbufer der Altstadt in Richtung Blasewitz fuhr.
Mit an Bord waren neben zahlreichen Athleten auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (53, FDP) und Sachsens Innenminister Armin Schuster (64, CDU). Am Blauen Wunder wurde anschließend ein großes Banner mit dem Schriftzug „Die Finals“ enthüllt und Fahnen geschwenkt. Gegen 16:45 Uhr zeigte eine Turnvorführung am Ufer beim Körnergarten ihr Können.
Die ersten Wettbewerbe der Finals 2025 begannen bereits am Mittwoch um 11 Uhr mit den Halbfinals im Faustball der Damen und Herren.
Seit Wochenbeginn ist in Dresden mit zahlreichen Straßensperrungen zu rechnen: So sind das Terrassenufer, die Pieschener Allee und die Devrientstraße bereits seit Montag gesperrt.
Mit dem Start der Wettkämpfe werden weitere temporäre Sperrungen folgen. Alle Details findest Du im Artikel „Finals 2025 in Dresden: Diese Straßen sind gesperrt“ oder auf der offiziellen Webseite der Stadt Dresden.
Das Multisport-Großereignis beginnt am Donnerstag in Dresden und verteilt bis Sonntag insgesamt 133 Deutsche Meistertitel in 20 verschiedenen Sportarten.
Alle wichtigen Informationen zu den Wettkampfstätten, Anreise, Tickets und TV-Übertragungen findest Du im Artikel „Finals 2025 in Dresden: Diese Highlights erwarten Dich beim Sport-Großevent“.